Zu Beginn habe ich mit Tropfen aus einer Infusionsflasche rum probiert, dann aber gemerkt, dass dies zu ungenau ist. Es gab zwar ein paar schöne Ergebnisse was aber eher Zufall war.
Da ich nicht gleich 600-800 € für ein komplettes Set mit 3 Magnetventilen und Steuergerät ausgeben wollte, habe ich mit dem Tropfenspenderset mit Drop-Timer von eltima electronic angefangen. Das besteht aus einem Magnetventil mit Wassersäule und dem Timer mit dem man 2 Tropfen in bestimmten Zeitabständen steuern kann.
Zum Auslösen habe ich einen Laserpointer und den NeroTrigger als Empfänger benutzt.
Der NeroTrigger ist ein Trigger der auf Schall, Licht und Laser reagiert und mit dem man Timelaps und HDR´s machen kann.
Mit dem NeroTrigger kann man Blitze oder die Kamera auslösen oder auch beides.
Als Wanne hab ich eine auf 4 cm Höhe abgesägte Plastikkiste genommen mit einer Breite von 40 cm und einer Länge von 50 cm. (50 cm sind eigentlich zu kurz, demnächst kommt eine länger Wanne. Ideal ist 80 cm bis 100 cm)
Die Halterungen für den Tropfenspender, Laser und NeroTrigger habe ich aus Laborständern angefertigt. Diese Halterungen sind sehr universell und recht preisgünstig.
Ich habe sie bei Laborshop 24 bestellt.
Am Ende der Plastikwanne ist eine weiße transparente Plexiglasplatte hinter der der oder die Blitze aufgestellt sind. Ich hatte erst eine mit 3mm Stärke was aber Abbildungen der Blitzröhre erzeugte. Ich habe dann eine mit 5mm genommen, da war dann das Licht gleichmäßig und die Blitzröhre nicht mehr zu sehen.
Das Wasser in der Wanne (ca. 1,5cm bis 2 cm hoch) habe ich mit Krepppapier eingefärbt.
Die Tropfflüssigkeit bestand aus einer Mischung aus Wasser und Glycerin bzw. Wasser mit Johannisbrotkernmehl eingedickt. Die Flüssigkeiten habe ich vor dem Gebrauch eingefärbt mit Lebensmittelfarben und dann mit einem Lackfilter filtriert. Man kann natürlich auch andere Flüssigkeiten nehmen. Ich habe Cola, Wein, oder gefärbtes Wasser mit Milch ausprobiert. Wichtig ist dabei das die Flüssigkeit nicht zu dünn ist sonst kommen beim Öffnen des Magnetventils anstatt einem Tropfen gleich mehrere.
Dann ging das probieren los.
Man muss die Öffnungszeit des Magnetventils in Millisekunden (ms) einstellen, was die Tropfengröße ergibt und die Zeit in ms wann der nächste Tropfen fallen soll.
Am NeroTrigger stellt man im Laser-Modus die Empfindlichkeit für den Laserempfänger und die Verzögerung (delay) für die Kameraauslösung ein.
Das ging Tage bis ich auf gute Ergebnisse kam, da es doch sehr viele Parameter zum Einstellen gibt.
Dann kommt noch das Wichtigste, das Licht.
Die Tropfen werden eingefroren durch die schnelle Belichtung der Blitze.
Bei einer Leistung der Systemblitze kommt man je nach Fabrikat bei 1/64 bis 1/32 Leistung auf ein Abbrennzeit von 1/10000 bis 1/30000 Sekunden. Je kürzer die Abbrennzeit desto schärfer wird der Tropfen eingefroren.
Angefangen habe ich mit einem Blitz als Hintergrund hinter der Plexiglasscheibe mit Farbfolie und einem Blitz von vorn bzw. der Seite auch mit Farbfolie.
Mittlerweile blitze ich mit einem zusätzlichen Blitz unter der Wanne genau unter dem Tropfen.
Für den Blitz von der Seite oder von oben nutze ich einen Snoot mit Wabe um das Licht auf den Tropfen zu begrenzen. Den kann man natürlich auch mit Farbfolien versehen.
Die Möglichkeiten die Farben zu verändern sind fast unbegrenzt. Da muss man lange probieren bis die Farben zusammenpassen und auch die Helligkeit passt.
Nun zur Kamera.
Ich habe meine Nikon D700 mit dem Makroobjektiv Nikon 105/2,8 VR ausprobiert und dann auch meine Olympus O-MD E-M5 mit dem Olympus 45/1,8. Die Schärfe war gleich, den Vorteil hatte die Olympus durch ihr schwenkbares Display. So bin ich bei der Olympus geblieben da ich da besser die Bilder gleich beurteilen konnte.
Natürlich braucht man ein Stativ dazu.
Kamera steht auf M bei 1/160sec um die Blitze zu synchronisieren. Die Belichtungszeit ist eigentlich egal da die Blitze ja das Bild machen.
Blende zwischen F/14 bis F/16 ist notwendig um den Tropfen aus der Entfernung scharf zu bekommen. Falls die Blitze nicht genug Licht bringen kann man die ISO erhöhen. Ich bin meistens mit ISO 200 bis ISO 400 zu Recht gekommen.
Zum scharf stellen habe ich eine Schraube unter den Tropfenspender in die Wanne gestellt und Tropfen ausgelöst bist der Tropfen genau auf die Schraubenspitze gefallen ist.
Dann wird manuell auf die Schraube die Kamera ausgerichtet und scharf gestellt. Das Objektiv dann im manuellen Modus belassen.
Danach nicht mehr an die Kamera kommen.
Ausgelöst wird die Kamera über ein Kabel vom NeroTrigger.
Die Blitze werden durch Funkauslöser von der Kamera ausgelöst.
(Man kann natürlich auch mit Master und Slave mit der Kamera auslösen wenn man entsprechen Blitze bzw. eine Kamera hat die das können.)
Dann kann es losgehen. Man braucht viel Geduld und Kreativität.
Es gibt im Netz viel zu lesen oder auch Videos zu Thema Tropfenfotografie.
Es gibt auch viele Möglichkeiten Tropfen zu fotografieren. Ohne viel Aufwand mit einer Plastiktüte die man aufhängt und mit der Nadel ein Loch rein Sticht und mit einen Kabelauslöser die Kamera und den Blitz auslöst bis zu vom Computer programmierbare Steuergeräte mit der man 3-6 Ventile auslösen kann. Das kann dann aber schon über 1000 € gehen bis man alles zusammen hat. (ohne Kamera, Blitze und Objektiv )
Der Aufbau
Der Drop Timer
Kamera mit Funkauslöser
Der Blitz von oben mit Wabe und Snoot
Der NeroTrigger
Der Hintergrundblitz
Plexiglas Halter und Laser.
Im nächsten Teil 2 werde ich meine Ergebnisse zeigen und noch etwas zur Entstehung der Bilder schreiben.
Danke für´s rein schauen. Kommentare und eigene Erfahrungen sind willkommen.
LG Thomas Totz
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